Das Buch der Schatten - Bluthexe: Band 3 by Cate Tiernan

Das Buch der Schatten - Bluthexe: Band 3 by Cate Tiernan

Autor:Cate Tiernan [Tiernan, Cate]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2012-02-13T05:00:00+00:00


Steh ihm bei mit Hilfe und Rat.

Nicht er ist der Jäger hier.

Und taugt auch nicht zum Beutetier.«

Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg in meine Klasse. Was bedeutet das?, überlegte ich. Wer weiß. Diese Dinge kamen ohne Gebrauchsanweisung und Kommentar.

Als Mary K. und ich am Nachmittag von der Schule heimkamen, stand vor dem Haus ein graues Auto. Ich dachte mir nichts dabei, denn es parkte dauernd irgendjemand vor unserem Haus. Wahrscheinlich ein Kunde meiner Mutter. Ich ging mit meiner Schwester den Weg zum Haus entlang.

»Morgan!«

Beim Klang der Stimme schoss ich herum. Hunter Niall stieg aus dem Wagen.

»Wer ist denn die Zuckerschnitte?«, fragte Mary K. und zog eine Augenbraue hoch.

Ich warf ihr einen wütenden Blick zu. »Geh rein«, befahl ich ihr und mein Herz schlug einen Takt schneller. »Ich kümmere mich darum.«

Mary K. grinste. »Ooh, ich kann’s kaum erwarten, alles darüber zu erfahren.« Sie stapfte die Stufen zur Veranda hinauf, klopfte Eis und Schnee von ihren Doc Martens und ging ins Haus.

»Hallo, Morgan«, sagte Hunter und kam näher. Wie schaffte er es, dass ein schlichter Gruß so bedrohlich klang? Seine Erkältung schien schlimmer geworden zu sein. Die Nase war rot und seine Stimme klang sehr näselnd.

»Was willst du?«, fragte ich und schluckte, denn ich dachte an meinen Traum von letzter Nacht, an das überwältigende Gefühl, erstickt zu werden, und an die dunkle Wolke, die mich gejagt hatte.

Er hustete. »Ich möchte mit dir reden.«

»Worüber?« Ohne den Blick von ihm zu wenden, warf ich meinen Rucksack auf die Veranda. Ich hielt seine Hände, seinen Mund, seine Augen im Blick – alles, was er benutzen konnte, um Magie zu wirken. Mein Puls raste und meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich wünschte mir mit aller Kraft, Cal würde plötzlich wie aus dem Nichts hier auftauchen. Ich erwog, ihm mittels Gedankenkraft eine Nachricht zu senden, eine magische Botschaft – doch dann wurde mir klar, dass ich mich auch einfach umdrehen und ins Haus gehen konnte. Ich konnte mit der Situation umgehen. Ich musste nicht mit Hunter reden.

Doch aus irgendeinem Grund blieb ich einfach stehen, als er quer über unseren Rasen auf mich zukam und in dem halb geschmolzenen Eis schwarze Fußabdrücke hinterließ. Jetzt war er so nah, dass ich sehen konnte, wie makellos seine helle Haut war und dass auf dem Rücken seiner energischen Nase einige Sommersprossen hockten. Seine Augen waren kalt und grün.

»Lass uns über dich reden, Morgan«, sagte er und schob seine Ledermütze weiter nach hinten. Ein paar blonde Haarbüschel lugten darunter hervor. »Du weißt nicht, auf was du dich mit Cal eingelassen hast.« Seine Worte waren bestimmt und doch fast beiläufig, als würde er mir nur sagen, dass es vier Uhr und Kaffeezeit sei.

Ich schüttelte den Kopf, Wut stieg in mir auf. »Du weißt nicht mal …«

»Das ist nicht deine Schuld«, unterbrach er mich. »Denn für dich ist das alles neu.«

Der Ärger in meiner Magengrube wuchs und wurde zu Wut. Woher nahm er das Recht, mir gegenüber so herablassend zu sein?

Hunter sah mir fest in die Augen. »Man kann nicht erwarten, dass du über Cal und seine Mutter Bescheid weißt und darüber, wer sie sind«, sagte er.



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